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✂️ WTF ist Clipping, 💰️ Creator & Werbegelder, 📊 KI-Jobs boomen
Warum Clipping jetzt auch im traditionellen Marketing durchstartet, Creator-Content überholt erstmals professionell produzierte Inhalte & KI-Jobs boomen in Deutschland

Übrigens: Für das beste Lese-Erlebnis, empfehle ich euch immer oben rechts auf “read online” zu klicken oder auf “Inhalte direkt laden” (Nur im E-Mail Postfach).
Es ist einfach schon wieder Feiertag! Naja zumindest in manchen Bundesländern (LG aus Stuttgart 🌴).
An alle die heute arbeiten müssen oder gerade ganz entspannt im Bett oder beim Frühstück den Newsletter trotzdem öffnen: HERZLICH WILLKOMMEN zur neuen Ausgabe des cmd+M Newsletters! Wir sind back – ob Feiertag oder nicht.
🧃 Wir starten unser Intro heute mal mit einem kleinen Fact: Habt ihr gewusst das am Samstag (21.06) der längste Tag des Sommers ist? Und um das zu feiern, hat sich der Getränkehersteller CapriSun (Ehemals “Capri Sonne”) eine Kleinigkeit überlegt. Seht selbst:
“CapriSun the long way” nennen sie die 38 cm lange Verpackung. Released wurde sie bereits am 16. Juni und war natürlich sofort ausverkauft. Ob es einen Restock gibt und ob wir sie in Deutschland auch sehen werden, ist bisher unbekannt.
Definitiv eine kreative Marketing-Maßnahme! Würdet ihr euch die extra looooong CapriSun kaufen?
So nun gönnt euch eine Capri Sonne (oder jedes andere beliebige Getränk) und lasst uns loslegen mit den heutigen News aus Marketing, Tech und dem Internet. Übrigens heute mit nur einer Top Story statt zwei. Die erste hat den Rahmen etwas gesprengt lol. Viel spaß bei der heutigen Ausgabe meine Lieben 🫶
Die heutige Ausgabe hat 2231 Wörter. Du brauchst ungefähr 11 Minuten, um alles zu lesen. Und wenn du länger brauchst, lies schneller. LG 😛
⏰ Die heutigen Themen:
(In Gmail funktionieren die Anchor-Links leider nicht, sooorry)
Top Story
(1) ✂️ WTF ist Clipping?
Okay, wir fangen die Woche mal etwas wilder an als sonst. Ist schließlich Feiertag.
Ich dachte, es wird mal wieder Zeit für etwas Marketing-Inspiration in unserer Top-Story. Daher gibt es hier heute keine News (In der „What Else“-Sektion gibt es natürlich wie immer aktuelle News 🙃), sondern eher ein Denkanstoß für eine neue Marketing-Technik. Legen wir los!
Hast du schon mal von „Clipping“ gehört?
Für alle, die häufiger auf Streaming-Plattformen wie Twitch oder YouTube unterwegs sind, wird das nicht ganz neu sein. Für alle anderen fangen wir ganz vorne an.
Was ist Clipping?
Clipping bedeutet, kurze Highlight-Szenen aus langen Inhalten – z. B. aus einem Livestream, Podcast oder Interview – herauszuschneiden und als eigenständige Videos auf Social Media zu posten.
Besonders beliebt: TikTok, Instagram Reels, Shorts oder X.
Anfänglich haben das vor allem Streamer genutzt, um virale Momente aus ihren eigenen Streaming-Formaten zu teilen. Mittlerweile kann jeder solche Clips hochladen. Dabei verdient sowohl der Uploader des Clips als auch der Streamer.
Immer öfter sieht man solche Clips auch aus der Politik. Verrückte Aussagen von z. B. Donald Trump sind kaum noch aus unserer Timeline wegzudenken.
Die Videos generieren Millionen von Clicks und sind mittlerweile ein wichtiger Einkommens- aber auch Reichweitenfaktor für Streamer und YouTuber. Es gibt TikTok und Insta-Kanäle, die ausschließlich Clip-Highlights von Streamern posten.
Ein solcher Clip kann zum Beispiel so aussehen:
@papaplatte Ich hab Filow angerufen während er live und auf Klo war #papaplatte #papaplatteclips #filow
Wie entwickelt sich Clipping weiter?
So langsam bewegt sich das Format aus der Streamer-Blase heraus und kommt auch ins klassische Marketing. Den Anfang haben vor allem Podcasts gemacht. Highlight-Clips werden hier von den Podcasts bzw. Brands selbst gepostet. Seltener kommt es auch mal vor, dass Brands aus Video-Case Studies, Interviews oder Webinaren Clips erstellen und diese posten.
Wenn die Entwicklung ähnlich verläuft wie im Streaming, dann werden die Clips in Zukunft nicht nur noch von der Brand selbst gepostet, sondern vor allem von externen Creatorn („Clippern“), die dafür bezahlt werden – je nach View-Zahl.
Wer sind die Clipper?
Clipper sind Creator jeder Größenordnung – von Meme-Accounts, über Business-Creator bis hin zu TikTok-Nerds mit mehreren Channeln. Einige setzen auf ihre Reichweite, andere posten über viele kleine, anonyme Accounts. Alles mit dem Ziel: möglichst viele Views, möglichst schnell.
Wie könnte das für Marken funktionieren?
Das Prinzip ist simpel: Marken stellen kurze oder auch lange Video-Clips zur Verfügung, etwa Ausschnitte aus Podcasts, Interviews, Panels, Produktdemos oder Webinaren.
Clipper – also Creator mit eigenen Social-Accounts – posten diese Clips auf TikTok, Reels, YouTube Shorts oder X. Vergütet wird auf Basis der erzielten Views, meist mit einem festen Betrag pro 1.000 Views (z. B. 1–5 €, wobei es für B2B teurer werden dürfte), oft gedeckelt auf ein Maximum.
Dabei sehe ich drei Wege:
Direkt & persönlich: Du arbeitest 1:1 mit Creatorn zusammen, gibst ihnen deinen Clip und definierst klare KPIs. Vorteil: mehr Kontrolle, Branding-sicher.
Offener & skalierbar: Du stellst Clips auf offenen Plattformen (z.B. Whop) oder in Discord-Communities zur Verfügung – dort können Creator sie sich holen und verbreiten. Vorteil: mehr Reichweite, schnelleres Testing.
Volle Freiheit: Clipper entscheiden selbst welchen Content sie verwenden wollen. Du stellst lediglich dein gesamtes Video-Material zur Verfügung und lässt den Clippern die volle kreative Freiheit. Vorteil: Maximale Reichweite, wenig Aufwand.
‼️ Wichtig: Die Creator behalten oft ihre kreative Kontrolle. Sie entscheiden, auf welchem Account der Clip läuft, mit welchem Caption-Text oder in welchem Kontext. Das sorgt für organisches Look & Feel aber auch für weniger Kontrolle auf Markenseite.
Das Modell ist besonders attraktiv für Brands, die Content mit viralem Potenzial haben, aber keine eigene große Audience oder Paid-Media-Budgets mitbringen.
Wie können B2B-Marketer Clipping nutzen?
Insbesondere im B2B-Bereich sehe ich Potenzial für Clipping. Der erste Schritt muss sein, dass B2B-Unternehmen endlich den Mehrwert von Video verstehen. B2B (und ich schließe mich da ein) muss deutlich besser darin werden, guten und vor allem MEHR Video-Content zu produzieren.
Damit meine ich, dass “Video" bei jeglichen Marketing-Aktivitäten mitgedacht wird. Jede nicht aufgenommene Marketing-Situation, ist eine Verschenkte.
Beispiele für Video-Content:
Reichweiten-Booster für Thought Leader Content: Lass Snippets von Keynotes, Interviews, Webinaren oder Podcast-Zitaten verbreiten – über Dutzende Accounts statt nur deinen eigenen.
Produkt-Features sichtbar machen: Zeige UX-Demos oder Kundenstimmen (Case Studies) in 30 Sekunden – zugeschnitten auf verschiedene Zielgruppen.
Recruiting & Employer Branding: Nutze spannende Ausschnitte aus Talks, Events oder Behind-the-Scenes-Videos.
👉 Besonders effektiv, wenn du kein großes Mediateam hast, aber gute Inhalte aus Panels, Podcasts oder Webinaren vorliegen.
Chancen und Risiken
✅ Chancen:
| ⚠️ Risiken:
|
💡 Fazit
Clipping ist ein bisschen wie Creator-Awareness auf Steroiden. Statt ein Sponsoring auf einem großen Kanal zu buchen, werden Snippets dezentral gestreut – algorithmusfreundlich, mobil-optimiert, viral getestet.
Das Modell erinnert an UGC-Kampagnen nur mit weniger Kontrolle. Daher sollten Marketer sich der Risiken bewusst sein.
👉️ Mehr zum Thema Clipping gibt es auf Digiday
👉️ Mich würde sehr interessieren ob ihr Potenzial im Clipping seht. Oder ist die Art des Clippings einfach zu schnell, zu laut und zu viral für unseren B2B-Content (und wir damit zu langweilig)? Antworte gerne einfach auf die Mail oder schreibe mir auf LinkedIn :)
🍿 KI-Snacks
Die KI-Welle rollt auch diese Woche! Hier die KI-News der Woche. Wie immer kurz & knapp für dich zusammengefasst. Let’s go!
💰 Meta kauft sich bei Scale AI ein – Google steigt aus
Meta übernimmt 49 % von Scale AI für 14,3 Mrd. $, um sich langfristig Zugang zu Trainingsdaten und AI-Expertise zu sichern. Prompt darauf soll Google seine Ausgaben bei Scale massiv kürzen – auch Microsoft und OpenAI denken laut über Alternativen nach. Mit dem Einstieg gewinnt Meta einen direkten Draht zu Scale-CEO Alexandr Wang. Der bleibt zwar unabhängig, soll aber ein internes AI-Team bei Meta aufbauen. Mehr hier.
🏭 Nvidia & Telekom bauen KI-Cloud für Europa
Nvidia und die Deutsche Telekom starten ein Rechenzentrum speziell für industrielle KI-Anwendungen. Zum Einsatz kommen mindestens 10.000 Blackwell-Chips – mit Fokus auf Mittelstand, Start-ups und Forschung. Siemens, Schaeffler und SAP sind ebenfalls an Bord. Der Plan: eine souveräne AI-Infrastruktur „Made in EU“. Kanzler Merz unterstützt das Vorhaben, das Teil einer größeren Gigafactory-Strategie für Europa ist. Mehr hier.
🧠 OpenAI bringt o3-pro – das beste Modell bisher
OpenAI hat mit o3-pro sein leistungsstärkstes Modell vorgestellt – verfügbar für ChatGPT Pro, Teams und via API. Es kombiniert Websuche, Dateianalyse, Bildinterpretation und Python-Ausführung. In Benchmarks übertrifft es Gemini 2.5 Pro und Claude 4 Opus. Preislich liegt es deutlich über früheren Modellen – aber auch in Sachen Präzision und Zuverlässigkeit. Mehr hier.
🔊 Google testet Audio Overviews in der Suche
Google rollt Audio-Zusammenfassungen für Suchanfragen aus – vorgelesen von Gemini-Modellen. Die Funktion richtet sich an User, die lieber hören als lesen, etwa beim Kochen oder unterwegs. Bereits aus NotebookLM bekannt, gibt’s nun auch in der Suche einen Audio-Player samt Quellen und Feedback-Option. Mehr hier.
📈 OpenAI knackt 10 Mrd. $ Umsatzmarke
Gerade mal zweieinhalb Jahre nach Launch von ChatGPT erreicht OpenAI 10 Mrd. $ Jahresumsatz – ohne Microsoft-Deals eingerechnet. Haupttreiber: ChatGPT Consumer, API und Businessprodukte. Rund 500 Mio. aktive User pro Woche und 3 Mio. zahlende Unternehmen nutzen inzwischen OpenAI-Produkte. Die Bewertung liegt bei rund 40 Mrd. $, das Ziel für 2029 bei 125 Mrd. Mehr hier.
🧱 Taiwan stoppt Chinas KI-Zulieferungen
Taiwan verschärft seine Exportkontrollen und verbietet Technologie-Lieferungen an Huawei und SMIC – ohne Sondergenehmigung geht nichts mehr. Betroffen sind Hightech-Komponenten für die Chip-Produktion. Die Maßnahme folgt US-Sanktionslinien und zielt darauf ab, Chinas Aufholjagd im KI-Bereich gezielt zu verlangsamen. Mehr hier.
What Else
📈 KI-Traffic konvertiert 23x besser als Google
Nur 0,5 Prozent aller Besuche kommen laut SEO-Tool-Anbieter Ahrefs über KI-Tools wie ChatGPT. Aber diese Mini-Zielgruppe war für über 12 Prozent der Neuanmeldungen verantwortlich. ChatGPT sticht dabei alle anderen LLMs deutlich aus.

Unique visitors by LLM // Quelle: Ahrefs
Heißt: Wer über KI kommt, konvertiert im Schnitt 23-mal besser als ein klassischer Google-User. Not bad!
Der Haken: Laut Ahrefs klicken KI-User rund 75 Prozent seltener auf Links. Bedeutet unterm Strich weniger Traffic für deine Seite, auch wenn der wertvoller sein könnte. Für alle, die stark auf klassische SEO setzen, ist das keine gute Nachricht.
Für Marketer ist klar: Sichtbarkeit in KI-Antworten wird wichtiger, Reichweite allein reicht nicht mehr. Wer sich jetzt gut positioniert – durch strukturierte Inhalte, Marken-Nennungen oder kluge Verlinkungen – kann im neuen Such-Ökosystem von Anfang an mitspielen. Berichtet habe ich über das Thema schon mehrmals ausführlich hier im Newsletter (1 / 2 / 3).
💰️Creator-Content überholt erstmals professionell produzierte Inhalte
Laut WPP wird 2025 erstmals mehr Werbegeld in Creator-Content fließen als in professionell produzierte Inhalte. TikTok, YouTube & Co. überholen Studios, Agenturen, Publisher und Mediahäuser – zumindest was die Werbeeinnahmen betrifft.
Das zeigt nicht nur, wohin das Geld fließt, sondern auch, wem Marken heute mehr zutrauen, wenn es um Reichweite, Authentizität und Performance geht (I told you loooong ago!)
Passend dazu: Cannes Lions 2025 wird zur größten Creator-Bühne bisher. Namen wie Kai Cenat, Alix Earle oder Amelia Dimoldenberg sind gesetzt, eigene Creator-Areas, Panels und Networking-Events gehören zum Standardprogramm. Für viele Creator ist Cannes damit eines der wichtigsten Events des Jahres.
Für Marketer heißt das: Creator-Marketing ist kein Side-Hustle mehr, sondern fester Teil der Strategie. Und YES, auch und vor allem im B2B! Wer Reichweite, Wirkung und Relevanz will, muss verstehen, wie sich Creator in bestehende Marketing-Strategien und darüber hinaus einbinden lassen.
👉 Mehr dazu bei MarketingBrew und MarketingWeek
💸 Meta bietet OpenAI-Mitarbeitern 100-Millionen-Boni für einen Wechsel
Laut Sam Altman versucht Meta gerade mit extremen Mitteln, Top-Talente von OpenAI abzuwerben. Bis zu 100 Millionen Dollar Signing Bonus sollen einzelnen Entwickler:innen geboten worden sein – plus Jahresgehälter in ähnlicher Größenordnung. Keine Sorge, du hast dich nicht verlesen. 100 Mille!!!
Die Info stammt aus dem Podcast seines Bruders, in dem Altman sagt: „Zumindest bisher hat keiner unserer Besten das Angebot angenommen.“
Der Grund für den aggressiven Vorstoß: Meta hinkt beim Thema Superintelligence hinterher und baut gerade ein neues Team rund um Alexandr Wang auf, den CEO von Scale AI. Die Konkurrenz um AI-Talente ist so hoch wie nie, einzelne Engineers werden inzwischen wie Profisportler umworben – mit Summen, die sonst nur in der NBA gezahlt werden.
Für Marketer ist das mehr als nur ein Silicon-Valley-Drama: Wer wissen will, wo die nächste große Welle entsteht, sollte hinschauen, wo sich die besten Leute versammeln. Und aktuell tobt genau dort der Kampf um die Zukunft der AI
👉 Mehr dazu bei Reuters und Uncapped Podcast
📊 KI-Jobs boomen in Deutschland +88 Prozent zum Vorjahr
Der deutsche Arbeitsmarkt sieht 2025 einen echten AI-Boom: Laut t3n-Auswertung wurden allein bis Mai schon über 22.000 KI-Stellenanzeigen veröffentlicht – ein Plus von 88 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders gefragt sind Fachkräfte in IT, Forschung und Technik, aber auch Consulting und Projektmanagement ziehen nach.
Berlin, München und Hamburg zählen zu den Hotspots. Ganz vorne mit dabei: SAP, Deloitte und Adesso. Der Bedarf zeigt, dass AI nicht mehr nur im OpenAI Forschungslabor gebraucht, sondern überall in der Wirtschaft. Von Softwareentwicklung bis Projektsteuerung.
Für Marketer ein klarer Hinweis: Die Nachfrage nach AI-Know-how wandert in die Breite. Wer sich mit KI-Tools, Prompt-Strategien oder AI-Automatisierung auskennt hat gute Karten.
👉 Mehr dazu bei t3n
👋 That’s a wrap! 👋
So schnell gehts! Aber nicht traurig sein. Wir sehen uns nächsten Donnerstag schon wieder. Versprochen!
Ich würde mich mega freuen, wenn ihr mir ein kleines Feedback zukommen lasst. Schreibt mir dafür auf LinkedIn oder antwortet einfach direkt auf diese E-Mail.
Bis dahin hdgdl und bis nächste Woche! 😇
PS: Ihr wisst es. Der Anfang als kleiner Creator ist nicht immer leicht. Ihr würdet mich mega unterstützen wenn ihr den Newsletter auf LinkedIn teilt, euren Kollegen weiterleitet oder einfach auf meine LinkedIn-Posts reagiert. LIEBE!
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