(1) 🔍 Neues Google Core-Update & verbesserte Search Insights

Google bleibt einfach eine Wundertüte für alle SEO/Growth Marketer.

Denn es wurde mal wieder an allen Stellschrauben gedreht: Das Juni Core Update ist in vollem Gange und sorgt für ordentlich Bewegung in den SERPs (Search Engine Results Pages).

Der Rollout kann bis zu drei Wochen dauern, also heißt es für SEO-Teams: Dashboards checken, Schwankungen dokumentieren, Ruhe bewahren.

Parallel dazu rollt Google den neuen Search Console Insights Report aus. Der zeigt jetzt noch klarer, welche Seiten und Suchanfragen „trending up“ oder „trending down“ sind. Inklusive Klicks und Impressions im Vergleich.

Klingt super für frische Content-Ideen, wenn die AI-Overviews nicht vorher deinen Traffic fressen 🫠.

Googles Core-Updates, AI-Overviews & LLMs wie ChatGPT verändern, wie gesucht (und gefunden) wird. Wir alle spüren es deutlich: Der Website-Traffic bricht ein. Blog-Zahlen sind im Sinkflug. Alte SEO-Strategien verpuffen.

Aber bedeutet weniger Traffic = weniger QLs¹?

Nein. Ich würde sogar sagen es kann mehr QLs¹ (Qualified Leads) bedeuten. Klingt zwar erstmal paradox, ist aber genau das, wo wir uns gerade hinbewegen (müssen).

^{1: QLs im Marketing steht für "Qualified Leads", also qualifizierte Leads. Ein Marketing Qualified Lead (MQL) ist ein potenzieller Kunde, der durch Marketingaktivitäten identifiziert wurde und bereits ein gewisses Interesse an den Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens gezeigt hat.}

Statt auf immer mehr Traffic zu optimieren müssen wir uns als Marketer hier hin bewegen:

✅ Mehr Qualität.
✅ Mehr echte Leads.
✅ Mehr Fokus auf Conversion.

Das Problem ist nicht „weniger Sichtbarkeit“.
Das Problem ist, dass wir alle mit alten Playbooks auf eine neue Realität reagieren.

Wie die meisten von euch wissen, arbeite ich hauptberuflich bei der Customer-Platform HubSpot. Daher an der Stelle ein kleiner unbezahlter Tipp (wobei, ich bekomme ja Gehalt. Zählt das??! 👀):

Passend zu dem ganzen Google-Chaos, veranstaltet unsere Head of Growth-Marketing DACH ein super spannendes deutsches Webinar zum Thema “B2B-Marketing Taktiken, die konvertieren”. Am 30. Juli von 10 - 11 Uhr. Natürlich kostenlos.

Das nimmst du mit:
✔️ Welche Inhalte wirklich Leads bringen
✔️ Welche Tools wir intern bei HubSpot einsetzen (und welche wir abgeschafft haben)
✔️ Wie du trotz weniger Traffic mehr qualifizierte Leads generierst

👉 Hier kostenlos anmelden: https://hubs.la/Q03vCKMW0

(2) 🎯 Zero-Click Content: Willkommen im Suchmaschinen-Zeitalter ohne Klicks

Wo wir gerade von den ganzen Google-Updates reden, lasst uns doch direkt mit dem Thema weiter machen. Nutzen wir den Anlass und gehen mal etwas tiefer in die Sache.

Wie schon zuvor erwähnt: Googles Core-Updates, AI Overviews & und LLMs wie Chat GPT zerpflücken gerade die Realität wie Marken gefunden werden. Zusätzlich bricht der Website-Traffic ein, Blogs performen mies, klassische Funnel-Strategien laufen ins Leere.

Also was machst du, wenn deine schön optimierte Landingpage kaum noch jemand anklickt?

Willkommen im “Zero-Click Marketing” – dem neuen Spiel, bei dem Inhalte sofort abliefern müssen, ohne dass jemand auf deine Website springt.

Was heißt Zero-Click eigentlich?

Kurz gesagt: Du bringst Mehrwert direkt dahin, wo deine Zielgruppe gerade ist. Ob in den AI-Overviews von Google, YouTube oder Instagram (yep YT und IG haben jetzt auch ähnliche AI-Funktionen. Das Update dazu, findet ihr unten in der “What Else”-Sektion), im LinkedIn-Carousel, im Newsletter, im TikTok-Snippet oder in einem X-Thread.

Statt die Leute in deinen Blog zu zwingen, gibst du Insights, Quick-Tipps oder Mikro-Storys, die direkt im Feed, Snippet oder Ergebnisfeld funktionieren.

Klar, fühlt sich erstmal weird an: Du verlierst Klicks – gewinnst dafür aber Reichweite, Markenpräsenz und Trust. Und ja, dadurch auch die im Thema zuvor beschriebenen wertvollen QLs.

Beispiele? Gibt’s mehr als du denkst.

• Featured Snippets in Google & AI Overviews

• LinkedIn Carousels & Slides statt nur Link-Posts

• Instagram Reels & TikTok-Snippets, die dein Thema in 30 Sek. erklären ohne Link in Bio.

• Newsletter Ausgaben, die mehr sind als eine Link-Sammlung

• X-Threads, die alles erzählen, ohne auf „Read more“ zu verlinken

Wie setzt du Zero-Click-Strategien um?

Springboard hat da eine schönen Artikel erstellt, auf den ich hier einmal eingehe.

1. GEO & AEO
   Optimiere deine Inhalte so, dass AI-Modelle oder Voice Search deine Antworten direkt ausspielen können. Generative Engine Optimization (GEO) & Answer Engine Optimization (AEO) heißen die Buzzwords.

2. (Organic) Social-first denken
   Dein Whitepaper kannst du splitten in 10 Slides, 3 TikToks oder einen knackigen LinkedIn-Post. Alles ohne „Jetzt hier klicken“.

3. Video-Inhalte
   Ich predige es seit Start dieses Newsletter. B2B NEEDS MORE VIDEO! Kurze, abgeschlossene Videos mit klarer Message, am besten mit Untertiteln. Ideal für B2B: How-Tos, Mini-Demos, Kundenstimmen.

4. SEO nicht wegwerfen – neu denken
   Setz auf Keywords, die Snippets auslösen können. Schreib klar, mit Listen & Aufzählungen. Mach’s Maschinen & Menschen leicht, dich zu finden.

5. Podcasts, Creator und Newsletter
   Mache deine Podcasts, Creator-Collabs und Newsletter sichtbarer. Optimiere Show Notes & Transkripte und schneide starke Zitate raus, damit Suchmaschinen die Inhalte direkt ausspielen können. Kombiniere das mit Creator-Kooperationen, um deine Message organisch in fremde Inhalte einzubetten.

Zero-Click Starter-Checkliste

✅ Hast du eine Kernbotschaft, die in 10 Sekunden sitzt, ohne dass jemand klicken muss?
✅ Kannst du deinen Longform-Content in Slides, Reels oder Threads zerlegen?
✅ Ist dein Content klar gegliedert, so dass AI ihn versteht und als Snippet ausspielt?
✅ Zeigt dein Post direkt Trust & Value, ohne dass jemand extra nach Infos suchen muss?

Zero-Click ist definitiv kein Trend mehr. Es ist der Überlebensmodus deiner Marke in der neuen AI-Welt. Mach was draus!

👉️ An der Stelle daher nochmal der oben angesprochene Webinar-Tipp zum Thema “B2B-Marketing Taktiken, die konvertieren”.

Gönnt euch diesen free Deep-Dive!

🍿 KI-Snacks

Wir haben wieder ordentlich KI-Themen. Dieses mal auch einiges aus der EU. Hier die KI-News der Woche. Wie immer kurz & knapp für dich zusammengefasst. Let’s go!

🏛️ KI-Offensive bei Bundesbehörden
ITZBund, Materna und NVIDIA starten ein Pilotprojekt für KI-unterstützte Softwareentwicklung im Bund. Ziel: Entwickler:innen entlasten, Digitalisierung beschleunigen. Grundlage ist KIPITZ, das sichere KI-Portal des ITZBund. Passend dazu hat das BSI einen Kriterienkatalog vorgestellt, der Standards für generative KI in Behörden definiert. Mehr hier & hier.

🔧 Bosch investiert 2,5 Mrd. € in KI
Bosch steckt bis Ende 2027 über 2,5 Mrd. Euro in KI-Entwicklung. Die Technologie steckt bei Bosch schon in Backöfen, E-Bikes, Kinderbetten und Autos. Ziel: Prozesse automatisieren, Qualität verbessern und neue Produkte schneller launchen. Über 1.500 KI-Patente und 5.000 Spezialist:innen machen Bosch damit zu einem europäischen KI-Schwergewicht. Mehr hier.

📉 Anthropic warnt: 20 % Arbeitslose durch KI
Wie schon vor ein paar Wochen detailiert berichtet, rechnet Anthropic-CEO Dario Amodei mit bis zu 20 % Arbeitslosigkeit in den nächsten fünf Jahren – ausgelöst durch KI, die vor allem Einstiegsjobs killt. Anwälte, Marketing-Analysten, Finanz-Juniors: alles gefährdet. Anthropic startet deshalb ein „Economics Futures Program“, um Lösungen für die kommende Arbeitsmarkt-Krise zu entwickeln. Mehr hier.

🏖️ OpenAI spendiert Team Zwangsurlaub
Vier Top-Forscher sind zu Meta gewechselt, nachdem wir vor 2 Wochen von 100-Millionen-Boni berichtet haben. Jetzt reagiert OpenAI mit einer ungewöhnlichen Maßnahme: Eine Woche Zwangspause für alle Mitarbeitenden, um Burnout zu verhindern und Loyalität zu stärken. Ziel: Keine Abwerbungen mehr. Der Kampf um die besten AI-Talente wird immer härter und könnte sich positiv auf Angestellt auswirken. Mehr hier.

🚫 DeepSeek droht EU-weites Aus
Die Berliner Datenschutzbeauftragte fordert Apple und Google auf, die chinesische KI-App DeepSeek aus deutschen App-Stores zu entfernen. Grund: Rechtswidrige Datenübertragung nach China ohne DSGVO-konformen Schutz. Auch Italien, Niederlande und Australien gehen gegen DeepSeek vor. Kommt es zum Rauswurf, wäre das ein de facto EU-Verbot. Mehr hier.

🇩🇰 Dänemark will Deepfakes verbieten
Die dänische Regierung plant ein europaweit einmaliges Gesetz: Jeder Mensch soll das Recht auf seine eigene Stimme, sein Gesicht und seinen Körper behalten – auch digital. Künftig können Deepfake-Kopien ohne Zustimmung entfernt werden. Parodie und Satire bleiben erlaubt. Sollte das Gesetz durchgehen, will Dänemark das Thema während seiner EU-Ratspräsidentschaft pushen. Mehr hier.

🗣️ ElevenLabs: 5.000+ Stimmen für deinen KI-Bot
ElevenLabs hat seinen Voice Assistant erweitert: Jetzt kannst du per Sprache Tools wie Slack, Notion oder Perplexity nutzen – oder über MCP-Server tausende Apps verbinden. Dein Bot lässt sich in 5 Minuten einrichten und ist aktuell noch kostenlos. Mehr hier.

🎞️ YouTube Shorts sprengen TikTok Views

YouTube Shorts spielt in einer eigenen Liga: 200 Milliarden Views – täglich! 

Das sind fast drei Mal so viele wie noch 2024 und laut CEO Neal Mohan 200-mal mehr als TikTok aktuell vorweisen kann. Mit diesem Wachstum macht YouTube klar, dass vertikales Video längst nicht nur bei TikTok zu Hause ist.

Gleichzeitig startet YouTube auch auf dem Big Screen durch: Über 1 Milliarde Stunden TV-Views pro Tag machen YouTube zum größten Streaming-Player in den USA – sogar vor Netflix, Disney+ und klassischem TV. Wer Shorts baut, muss also auch an den Fernseher denken.

Auch spannend: AI-Summaries kommen jetzt auch zu YouTube. Google muss AI-Overviews anscheinend WIRKLICH lieben.

Erste Premium-Nutzende sehen KI-generierte Karussells mit Video-Clips und Kurzbeschreibungen direkt in den Suchergebnissen.

Klingt super für Discovery, kann aber auch bedeuten, dass weniger Leute durchklicken. Ähnlich wie bei den AI-Overviews auf Google. Ganz ehrlich? I hate to see this on YouTube.

👉 Mehr dazu bei androidpolice & techcrunch

📺 TikTok & Instagram ziehen ins Wohnzimmer

Anscheinend reden nicht nur wir hier im cmd+M Newsletter über YouTube, sondern die Konkurrenz redet ebenfalls über den größten Streaming-Anbieter und wittert seine Chance.

TikTok und Instagram wollen nämlich auf den Big Screen: Mit neuen Smart-TV-Apps greifen beide Plattformen YouTubes Vormachtstellung im Wohnzimmer an.

Der Plan: längere, hochauflösende Inhalte, um ältere, kaufkräftige Zielgruppen zu erreichen – die sogenannten „couch-bound audiences“ (Ich hätte es couch-potato-audiences gennant. Verpasste Chance. Naja, müssen die wissen).

Die Herausforderung: Vom Hochkant-Scroll zum horizontalen TV-Erlebnis ist ein großer UX-Sprung. Youtube hat längst gezeigt, wie’s geht – mit personalisiertem Streaming, eigenen TV-Werbeformaten und Rekordumsätzen über den Fernseher. TikTok und Insta müssen ihre mobilen Stärken klug übersetzen, damit Reels & Shorts auch auf der Couch zünden.

Für Marketer heißt das: Connected TV wird zur Spielwiese für Social Content & Ads. Wer beides zusammendenkt – Smartphone UND TV – holt sich Sichtbarkeit genau da, wo User sich’s gemütlich machen.

👉 Mehr dazu bei t3n

🎬 Instagram testet AI-Summaries in der Suche

Anscheinend arbeiten bei Google, YouTube und Instagram (Meta) die selben Entwickler. Denn nach AI-Overviews auf Google und von den oben berichteten AI-Summary Highlights auf YouTube, kommen nun wohl KI Zusammenfassungen auch zu Meta bzw. Instagram.

Instagram zeigt jetzt nämlich KI-generierte Summaries direkt in den Suchergebnissen.

Die Funktion fasst relevante Inhalte zu Suchbegriffen zusammen und schickt dich bei ungenauen Treffern gleich in den „For You“-Tab mit passenden Empfehlungen.

Heißt also, wenn Instagram deinen gesuchten Account oder dein gewünschtes Reel nicht exakt finden kann, schlägt es ähnlichen Content in einer KI-Zusammenfassung vor.

Klingt praktisch, wird aber wie bei Google und Youtube ebenfalls den Traffic einzelner Profile beeinflussen.

👉 Mehr dazu bei cmcalgary auf Threads

💬 Meta pusht neue Messaging Ads & WhatsApp

So, zuletzt habe ich noch was für unsere Paid/Performance Marketing-Manager und Managerinnen.

Meta baut sein Ads-Ökosystem weiter aus und stellt neue Messaging-Ads-Optionen vor – besonders für WhatsApp.

Wer Kampagnen über Ads Manager steuert, kann jetzt einfacher Marketing-Nachrichten, Status-Ads und sogar Voice-Calls einplanen. Alles in einem Flow.

Neu ist auch der Fokus auf AI-Chatbots, die personalisierte Produktempfehlungen geben oder Follow-ups direkt über WhatsApp schicken. Damit will Meta vermutlich DMs als Marketing-Kanal stärken, weil Nutzende längst mehr Nachrichten verschicken, als im Feed posten.

Für Marketer heißt das: Business Messaging wird ein Muss. Wer WhatsApp clever bespielt, kann sich neue Touchpoints sichern. Vom Chatbot bis zum direkten Kundenanruf.

👉 Mehr dazu bei SocialMediaToday