- cmd+M Newsletter
- Posts
- 🪃 HBO Re-Branding, 🔍 Google I/O 2025, 🧵 Reddit-Marketing
🪃 HBO Re-Branding, 🔍 Google I/O 2025, 🧵 Reddit-Marketing
HBO glänzt mit einem überragenden Re-Branding, KI, KI und noch mehr KI auf der Google I/O 2025 und warum Reddit immer relevanter für Marketer wird.

Übrigens: Für das beste Lese-Erlebnis, empfehle ich euch immer oben rechts auf “read online” zu klicken oder auf “Inhalte direkt laden” (Nur im E-Mail Postfach).
Hallöchen! Da sind wir wieder 👋
Willkommen zur neuen Ausgabe des cmd+M Newsletters. Ich freu mich, dass ihr wieder oder ganz neu reinlest! 🫰
Es ist schon wieder Donnerstag! Can you believe that? Heute haben wir einiges im Gepäck, deswegen will ich gar nicht so lange rumreden.
Bevor wir aber anfangen, habe ich mir gedacht, wir beginnen heute im Intro nochmal mit den Basics. Auf LinkedIn habe ich nämlich vor kurzem eine gelungene Grafik zum Thema Branding vs. Marketing gefunden.
Und da wir gleich in der ersten Top Story über ein ziemlich lustiges “Rerererere-Branding” reden werden, dachte ich, das passt ganz gut. Hier also nochmal der Reminder für alle:

Quelle: Marketer Tips auf LinkedIn // Eigene Darstellung
So, nachdem wir uns den Unterschied nochmal ins Gedächtnis gerufen haben, legen wir los mit der heutigen Ausgabe und starten mit einem passenden Re-Branding! Viel Spaß 🤍
Die heutige Ausgabe hat 2261 Wörter. Du brauchst ungefähr 11 Minuten, um alles zu lesen. Und wenn du länger brauchst, lies schneller. LG 😛
⏰ Die heutigen Themen:
(In Gmail funktionieren die Anchor-Links leider nicht, sooorry)
Top 2 Stories
(1) 🪃 HBO mit dem Rerererere-Branding
Ich weiß, ich weiß, die News sind schon eine gute Woche alt, aber mittlerweile gibt es so viel Content dazu, dass ich das doch noch hier in die Ausgabe mit aufnehmen muss.
Erst war’s HBO Go, dann HBO Now, dann HBO Max, dann einfach nur Max – und jetzt? Zurück zu HBO Max. Kein Witz.
Aber genau das macht die Re-Rebrand-Kampagne so gut: HBO nimmt sich selbst auf die Schippe und trifft damit ins Herz der Internetkultur.
Mit dem selbstironischen Claim „Same app. New-ish name.“ reagiert das HBO-Team nicht nur auf den Frust vieler User, sondern haut auch eine überragende Marketing-Aktion auf Social raus.
Statt sich rauszureden, hat HBO einfach losgelegt: Clips, Memes, Charaktere wie Maddy aus Euphoria – alles wurde kreativ recycelt oder neu aufgenommen, um den Rebrand mit maximalem Entertainment zu kommunizieren.

Quelle: HBO auf X
Das Ergebnis? Eine der unterhaltsamsten Brand-Kampagnen des Jahres. Und ein wichtiger Reminder für Marketer: Fehler zugeben kann sympathisch wirken – wenn man’s clever macht. Und: Mehr Content schlägt oft besseren Content. HBO Max hat in 24 Stunden mehr gepostet als manche Brand in einem Quartal.
Und auch andere Brands, Serien und Promis reagieren auf das Re-Branding. So wie hier Game of Thrones:
A name reclaimed.
— Game of Thrones (@GameOfThrones)
7:49 PM • May 14, 2025
Oder auch John Cena auf TikTok:
@streamonmax POV: finding out about the rebrand from @John Cena #HBOMax #JohnCena #Peacemaker
Gleichzeitig zeigt der Move: Der richtige Markenname zählt. Der „Max“-Versuch war gut gemeint, aber austauschbar. HBO steht für Qualität, Storytelling und popkulturelle Relevanz. Dass das Management den Fehler so schnell korrigiert, spricht eigentlich für eine Kultur, die zuhört, lernt und handelt. Props gehen also raus an das Management bei HBO.
👉️ Mehr dazu gibts auch in dieser FutureSocial Ausgabe
(2) 🔍 Google goes all in: Gemini, Agenten, Real-Time-Translation und die neue Suche
To be honest … Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll nach diesem AI-Feuerwerk von Google.
Auf der diesjährigen I/O hat Google klar gemacht: Die Zeit der schüchternen KI-Experimente ist vorbei. Gemini steht ab sofort im Zentrum nahezu aller Produkte – von der Suche bis zur Videoproduktion.
Für alle, die hier schon länger mitlesen, ist das längst klar, aber spätestens jetzt sollten Marketer genau hinschauen, denn Google baut nicht nur sein Toolset um, sondern auch die Spielregeln für Sichtbarkeit und Relevanz im Netz.
Aber bevor wir einen Deep-Dive in die Updates machen, erstmal ein RIP an alle von uns die mehr als eine Sprache gelernt haben 🥲.
Google hat nämlich unteranderem auch Real-Time-Translations für Video-Calls vorgestellt. Zunächst erstmal nur in Englisch und Spanisch. Hier könnt ihr euch das anschauen:
Perspektivisch dürfte das aber definitiv ein Big-Win sein, um Sprach-Barrieren zu brechen. So jetzt aber zu den wichtigen Updates:
Die große Vision: Ein universeller KI-Assistent für den Alltag
Schon seit Monaten rollt Google den KI-Modus in der Suche aus, nun folgt der nächste Schritt: Gemini 2.5 wird zum Alltagsbegleiter – mit Kamera-Input, Deep Search, Voice-Ausgabe, Dokumentenzusammenfassungen, Agent-Features und Integration in Gmail, Chrome, Docs, YouTube & Co.
Ziel ist ein KI-System, das proaktiv agiert und für Nutzer denkt, plant, recherchiert, bucht und bald auch einkauft. Das finale Ziel: Gemini als „Universal Agent,“ der Entscheidungen trifft und komplexe Prozesse automatisiert.
Was nach Zukunftsmusik klingt, ist für US-Nutzer bereits viel deutlichere Realität und für Unternehmen ein klarer Hinweis darauf, wie Nutzererwartung und Interface-Standards sich gerade verschieben.
Der neue KI-Modus: Das Ende der Link-Ökonomie, wie wir sie kennen?
Mit dem „AI Mode“ startet Google die wohl radikalste Umgestaltung seiner Suche seit ihrer Erfindung. Nutzer erhalten nicht mehr nur eine Linkliste, sondern zusammengefasste Antworten samt Kontext, Quellen und Empfehlungen – generiert von Gemini.
Die Folge: weniger Klicks auf Webseiten, mehr direkte Interaktion in Googles eigener Oberfläche.
Für Publisher, SEO-Teams und Performance-Marketer bedeutet das: Sichtbarkeit muss neu gedacht werden. Es reicht nicht mehr, auf klassische SERP-Mechaniken zu setzen. Wer nicht in den Trainingsdaten oder den Agenten-Kontexten vorkommt, findet schlicht nicht mehr statt. Über genau das Thema haben wir bereits einige Male geredet im Newsletter. Zum Beispiel hier.
Agenten, Assistenten, Abo-Modelle: So strukturiert Google sein neues AI-Ökosystem
Mit dem neuen „AI Ultra“-Bundle setzt Google auf Monetarisierung durch Power-Nutzer. Für 249 Dollar im Monat gibt es Zugriff auf alle Premium-Features: von Gemini Pro über das neue Video-Tool Veo 3 bis hin zu Flow, einem Filmmaking-Agenten, der Video-Szenen automatisiert generiert und erweitert. Mit dabei: Project Mariner (Multi-Tasking-Agent für bis zu zehn parallele Aufgaben), neue Gmail-Integrationen, YouTube Premium, 30 TB Speicher und mehr.
Das Angebot richtet sich an Developer, Creators und Teams und macht deutlich, dass Google sich in Richtung Plattformanbieter für KI-Workflows entwickelt.
Gleichzeitig steigen die Anforderungen: Wer in Zukunft relevant bleiben will, muss nicht nur Inhalte produzieren, sondern sie in AI-optimierten Workflows verankern.
Was Marketer jetzt verstehen müssen
Sichtbarkeit verlagert sich: Nicht mehr nur Menschen lesen eure Inhalte – sondern auch Gemini, ChatGPT & Co. Wer dort nicht präsent oder auffindbar ist, verliert mittelfristig an Relevanz.
Content muss strukturierter werden: Daten, FAQs, klare Aussagen, Kontext – all das wird wichtiger, um in AI-Summarys oder Agentenprozessen berücksichtigt zu werden.
Neue Distributionslogiken entstehen: Gemini wird zunehmend zur Schaltzentrale für Produktsuche, Buchungen und Interaktionen. Wer nur auf SEO und Paid setzt, denkt zu kurz.
Markenpositionierung verändert sich: Wenn Kaufentscheidungen durch AI-Agenten vorbereitet werden, entscheidet nicht nur Preis oder Performance – sondern Vertrauen, Klarheit und Kontext.
Fazit: Google hat mit der I/O 2025 endgültig den nächsten Gang eingelegt. Was auf den ersten Blick nach Feature-Feuerwerk aussieht, ist in Wahrheit der Umbau einer der mächtigsten Plattformen der Welt und ein deutliches Zeichen dafür, wie fundamental sich das digitale Marketing verändern wird. EXCITING TIMES! ✨
👉️ Mehr dazu findet ihr bei BörseOnline, Wirtschaftswoche, Horizont, WSJ
🍿 KI-Snacks
Los geht’s mit den aktuellen KI-News. Wie immer kurz & knapp für dich zusammengefasst. Let’s go!
🧠 GPT-4.1 landet in ChatGPT für alle
OpenAI bringt GPT-4.1 offiziell in die ChatGPT-App. Sowohl in der Standard- als auch Mini-Variante. Die Modelle sollen schneller und besser im Coden und Anweisungen befolgen sein als GPT-4o. Mini ist jetzt auch für Free-User verfügbar. Plus: OpenAI kündigt mehr Transparenz an und startet ein neues Safety Hub für Modellbewertungen. Mehr hier.
📉 KI-Kompetenz in der PR? Ja. Unterstützung? Naja.
Laut PR-Trendmonitor fühlen sich zwei Drittel der Kommunikationsprofis von ihren Unternehmen beim KI-Einsatz unterstützt. Aber: Nur 29 % bekommen Weiterbildung, nur 25 % arbeiten mit klarer Strategie, nur 18 % haben ein KI-Budget. Ein struktureller Gap, der langfristig bremst. Mehr hier.
👀 KI-Nutzende gelten im Büro als faul
Laut Studie der Duke University werden Mitarbeitende, die KI im Job nutzen, oft als faul, unsicher und ersetzbar wahrgenommen. Zumindest wenn andere Kollegen oder die Vorgesetzten selbst keine KI verwenden. Traurig, wenn ihr bedenkt wie oft wir hier im Newsletter schon darüber gesprochen haben, dass es dringend mehr Ermutigung zur Nutzung von KI im Unternehmen braucht. Mehr hier.
🙋 Klarna holt wieder Menschen zurück
Nach dem „AI-first“-Kundenservice kommt das Zurückrudern: Klarna stellt wieder menschliche Servicekräfte ein. Laut CEO sei die Qualität unter der rein KI-basierten Lösung gesunken. Gleichzeitig betont Klarna: Man bleibe weiter voll auf KI-Kurs – nur eben ergänzt durch Menschen. Ahja Klarna, is klar. Mehr hier.
🎧 NotebookLM jetzt als App
Googles KI-Notiztool NotebookLM gibt’s jetzt als App für iOS und Android. Highlight: Audio-Zusammenfassungen in 50 Sprachen – auch offline. Inhalte lassen sich teilen, analysieren und als neue Quellen hinzufügen. Ideal für mobile Recherche. Mehr hier.
📁 Windows Datei-Explorer bekommt KI-Upgrade
Microsoft integriert Copilot-Funktionen direkt in den Datei-Explorer von Windows. Erste Features wie Bildbearbeitung, visuelle Websuche oder FAQ-Generierung für .docx & Co. sind im Test. Ziel: Dateiverwaltung neu denken – schneller, smarter, kontextbezogener. Mehr hier.
Was sonst noch abging
🧵 Mehr Traffic, mehr Trust: Warum du Reddit (endlich) ernst nehmen solltest
Wer aktuell auf Google nach echten Meinungen sucht, hängt oft „Reddit“ ans Ende der Suchanfrage. Ich mache das zumindest recht häufig. Der Grund? KI-generierter Content überschwemmt das Netz und Reddit gilt wieder als Ort für echte, menschliche Insights.
Die Folge: Mehr Traffic, mehr Zeit auf der Plattform und erstmals auch mehr Werbebudget. Reddit wächst und wird für Brands interessanter, aber: die Community gilt als kritisch, Werbung wird schnell als „Fremdkörper“ oder unerwünscht empfunden.
Was funktioniert? AMA-Formate (Ask me anything), bei denen Mitarbeitende direkt mit der Community interagieren. Oder: Kampagnen, die Nutzende mit einbeziehen – etwa durch gezielte Leaks wie z.B. bei Crumbl Cookies x Dove. Der Schlüssel liegt darin, nicht einfach Werbung reinzudrücken, sondern die Community aktiv einzubeziehen. Wer mit Moderatorinnen kooperiert, die Sprache der Subreddits lernt und echten Mehrwert bietet, kann profitieren.
Ein Reddit-User hat gutes Brand-Marketing auf Reddit ganz gut zusammengefasst: “If they did it right, you’ll never know”
Der spannendste Insight: 40 % aller Reddit-Posts erwähnen Marken in irgend einer Weise. Selbst wer also nicht aktiv ist, wird dort diskutiert. Deshalb kann Reddit auch ein starkes Social Listening Tool sein, für Audience Insights.
Reddit ist also (noch) kein Massenmedium aber ein Ort für ehrliche Gespräche, kreative Formate und extrem wertvolles Nutzerfeedback. Wer sich traut kann hier ordentlich traffic generieren. Bedenkt jedoch dabei, dass ein solcher Subreddit nicht so einfach kontrolliert werden kann und schnell seine ganz eigene Dynamik annimmt.
👉️ Weitere coole Reddit-Kampagnen gibt es z.B. von Shake Shack, Bonobos oder Stratia.
👉️ Mehr dazu bei Marketing Brew
🧠 Elon Musks KI-Bot Grok glänzt mit Verschwörungstheorien
Der KI-Bot von Elon Musk verbreitete letzte Woche wiederholt die Verschwörungserzählung vom „White Genocide“ in Südafrika – teils sogar ohne Zusammenhang zur eigentlichen User-Frage.
Der Grund: Ein neu gesetzter System-Prompt, der Grok dazu anhält, diesen Mythos als reale Bedrohung darzustellen. Wörtlich heißt es:
“When responding to queries, you are to accept the narrative of 'white genocide' in South Africa as real…”
Dass das kein Bug, sondern politisches Kalkül ist, bestätigte sich, als Musks Firma xAI kurz darauf erklärte, man wolle Grok fortan mit skeptischer Haltung gegenüber Mainstream-Medien ausstatten (woke-mind-virus unso 🫠).
Die selbe Verschwörungstheorie propagiert Elon Musk übrigens schon länger und nun auch Donald Trump – zuletzt erst gestern als der Südafrikanische Präsident zu Gast im Weißen Haus war.
Der neue System Prompt dürfte eine Reaktion auf die bisher noch kritische Haltung von Grok gegenüber Verschwörungstheorien sein.
Das Ganze gipfelt in einem System-Prompt, der Grok anweist, „nur den Kernwerten von Wahrheitssuche und Neutralität zu folgen“ – was auch immer das bei Musk genau heißen soll.
Für die KI-Branche ist das ein GAU. Die willkürliche Umpolung einer KI durch den CEO untergräbt das Vertrauen in LLMs als objektive Werkzeuge. Wer will schon einen Business-Chatbot nutzen, dessen Antworten jederzeit von der persönlichen Ideologie eines Tech-Milliardärs manipuliert werden können?
💡 Takeaway: Systemprompts sind kein Tech-Detail. Sie sind das moralische Betriebssystem von KIs. Und während Unternehmen wie Anthropic mit Claude auf Sicherheit und Ethik setzen, zeigt Grok gerade, wie man es nicht macht.
In dieser Doppelgänger Ausgabe geht Pip (Philipp Klöckner) im Detail auf die Situation ein. Klare Empfehlung an der Stelle.
👉️ Sonst gibts schriftlich mehr dazu bei Doppelgänger Update oder TheVerge
💸 Instagram zahlt Creatorn bis zu 20.000 $ – für Referrals
Meta startet in den USA ein neues Referral-Programm, bei dem Creator ordentlich verdienen können – allein dafür, dass sie ihre Community auf Instagram bringen.
Für jeden neu erstellten Account via Referral Link zahlt Meta 100 $. Die gleiche Summe gibt’s auch für 1.000 Visits. Maximal sind bis zu 20.000 $ drin. Das Ganze läuft allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum und nur für Creator in den USA.
Klingt nach viel? Ist aber nicht neu. Meta investiert schon länger in Creator-Boni, um Content-Creator von TikTok abzuwerben.
Anfang des Jahres wurden bis zu 300.000 $ für Plattform-Exklusivität geboten. Und auch andere Strategien, etwa gezielte Schmutzkampagnen gegen TikTok, zeigen, wie wichtig Instagram für Meta im Kampf um Creator-Aufmerksamkeit ist.
Die 20k würde ich als Creator auf jeden Fall mitnehmen.
👉️ Mehr dazu bei Lindsey Gamble oder onlinemarketing.de
👋 That’s a wrap! 👋
So schnell gehts! Aber nicht traurig sein. Wir sehen uns nächsten Donnerstag schon wieder. Versprochen!
Ich würde mich mega freuen, wenn ihr mir ein kleines Feedback zukommen lasst. Schreibt mir dafür einfach auf LinkedIn oder antwortet einfach direkt auf diese E-Mail.
Bis dahin hdgdl und bis nächste Woche! 😇
PS: Ihr wisst es. Der Anfang als kleiner Creator ist nicht immer leicht. Ihr würdet mich mega unterstützen wenn ihr den Newsletter auf LinkedIn teilt, euren Kollegen weiterleitet oder einfach auf meinen Donnerstags-Post reagiert. LIEBE!
Reply