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🕵 Brand-Sabotage, 💀 RIP SaaS, 🗣 Alexa mit neuen KI-Funktionen
Gefälschtes monday.com Advert in Londoner U-Bahn sorgt für Trubel, das Ende von SaaS wie wir es kennen und warum Alexas KI-Funktionen eine neue Ära im Marketing einleiten könnten.

Übrigens: Für das beste Lese-Erlebnis, empfehle ich euch immer oben rechts auf “online lesen” zu klicken (Nur im E-Mail Postfach).
Welcome welcome zur 4. Ausgabe des cmd+M Newsletters. 1 Month already! Look at us. Who would have thought? Not me! Happy to see you (again)! 🥹
Ich habe Gefallen an den Happy News gefunden! Letzte Woche haben wir herausgefunden, dass am 29. März schon 12:48h Sonnenzeit sein werden (aktuell nur 10:55h).
Heute gibt es weniger Happy News für euch, sondern eher für mich. Ich habe mein ERSTES FEEDBACK per Mail bekommen – und was für eins! 😭 Danke an Laura aus meinem LinkedIn-Netzwerk für das herzliche Feedback – ich musste das einfach einmal hier teilen (ich schwöre, ich habe das nicht selbst geschrieben).

So, genug gepraised – wir gehen direkt rein in die neue Ausgabe, denn es war natürlich mal wieder viel los. Viel Spaß!
Die heutige Ausgabe hat 2.216 Wörter. Du brauchst ungefähr 9 Minuten, um alles zu lesen. Und wenn du länger brauchst, lies schneller. LG
⏰ Das ging ab in den letzten Tagen:
Top 3 Stories
(1) 🕵 Gefälschtes monday Advert sorgt für Wirbel
Okay, wir fangen heute mal mit einer crazy Story an. Eventuell kennt ihr monday.com. Das Unternehmen bietet eine cloudbasierte Work-Management-Plattform an, die Teams hilft, Projekte, Aufgaben und Arbeitsabläufe visuell zu organisieren, zu automatisieren und zu verfolgen. Laut ChatGPT liegt die Marktkapitalisierung mittlerweile bei 15,05 Milliarden Euro, und das Unternehmen beschäftigt über 2.500 Mitarbeitende.
So, nun zur Story! In der Londoner U-Bahn ist eine gefälschte Werbeanzeige von monday aufgetaucht – mit brisantem Inhalt.
Statt des üblichen „Work-Management“-Slogans zeigt das manipulierte Plakat ein Dashboard mit dem Titel „An apartheid state“, darunter Projekte wie „Genocide“ und „Ethnic Cleansing“. Unten links steht klein: „an Israeli company“.

Das Bild geht gerade viral – und viele fragten sich zunächst, ob das eine echte Werbung von monday ist. Spoiler: Nein, ist es nicht – allerdings verdammt gut gefaked.
💬 Reaktionen:
Mark Xavier Quadros (LinkedIn): „Gotta respect the design skills, but man, like this is such a low blow. Crazy how far people go to tear down a brand.“
Hector Forwood (LinkedIn): „I think it might be worth having words with TFL, or whoever you paid for your advertising slots on the tube“
📢 monday reagiert: Das Unternehmen bestätigte, dass es mit dieser Anzeige nichts zu tun hat. Ihr Werbe- und Rechtsteam sei bereits dran, die Fake-Ads zu entfernen. Sie bitten um Infos, wo genau die Plakate hängen, um schneller handeln zu können.

Fazit: Ein klarer Fall von Brand-Sabotage. Aber auch ein Reminder, wie einfach Falschinformationen im öffentlichen Raum für Verwirrung sorgen können.
(2) 💀 Das Ende von SaaS
Greg Isenberg hat auf LinkedIn eine ziemlich spannende These aufgestellt: SaaS, das 1,3-Billionen-Dollar-Geschäftsmodell, das die Tech-Szene zwei Jahrzehnte lang dominiert hat, könnte bald Vergangenheit sein. Und der Grund? KI-Agenten, die nach und nach die Rolle von Software übernehmen.
💡 Zur Erinnerung: SaaS (Software as a Service) beschreibt Software-Unternehmen, die ihre Services cloudbasiert über das Internet bereitstellen, ohne dass sie lokal installiert werden müssen. Beispiele sind das oben genannte monday.com, aber auch HubSpot, Slack oder Okta. Meist verdienen diese Unternehmen ihr Geld mit Abo-Modellen.
Phase 1️⃣ (Jetzt): KI als einfacher Co-Pilot
Aktuell sehen wir KI als Unterstützung in vielen SaaS-Produkten – ob GitHub Copilot für Entwickler, Gamma für Präsentationen oder Harvey für juristische Recherchen. Die KI optimiert bestehende Software, aber die Unternehmen fühlen sich (noch) sicher.
Phase 2️⃣ (In 12–18 Monaten): Die KI-Agenten übernehmen
Die nächste Eskalationsstufe: Statt nur zu assistieren, bedienen KI-Agenten die Software komplett selbst. Man müsse nicht mehr durch Tableau klicken, sondern kann direkt sagen: „Analysiere unser Q2-Ergebnis.“ Die Expertise, die bisher durch SaaS-Produkte verpackt wurde, wird entbündelt – und das könnte viele SaaS-Anbieter überflüssigmachen.
Phase 3️⃣ (In 2–3 Jahren): Software verschwindet
In der Endphase braucht KI nicht mal mehr ein User-Interface. Warum Buttons und Dashboards rendern, wenn die KIalles direkt über APIs steuern kann? SaaS war immer eine Mischung aus Software + Workflow + Expertise. Doch wenn KI alles eigenständig erledigt, fällt dieses Modell auseinander.
Was bedeutet das?
Unternehmen, die bisher SaaS-Produkte genutzt haben, werden in Zukunft ihre eigenen KI-basierten Tools entwickeln – günstiger, flexibler und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Plötzlich ist es nicht mehr teuer, Software zu bauen.
Laut Greg wird das für viele SaaS-Anbieter ein böses Erwachen. Die Unternehmen merken es erst, wenn ihre Power-User immer weniger Features nutzen oder fragen: „Kann eure Software mit meinem AI-Agenten arbeiten?“ Oder noch schlimmer: „Wir haben unsere eigene Version gebaut.“
Aber es gibt auch Chancen:
Startups, die sich auf KI-Agenten spezialisieren, könnten in den kommenden Jahren richtig abräumen. Vielleicht erleben wir bald den Niedergang klassischer SaaS-Modelle – aber auch eine goldene Ära für neue Modelle rund um KI-Agenten.
Persönlich halte ich eine so schnelle Veränderung für nicht realistisch. Ja, die Tools entwickeln sich extrem schnell und werden genauso schnell von SaaS-Unternehmen implementiert. Jedoch braucht es noch immer aufgeräumte Daten, damit KI aussagekräftige Schlussfolgerungen treffen kann. Diese Daten müssen zentral angelegt und gepflegt werden. Ohne die passende Software nur schwer vorstellbar.
👉 Hier der Original-Post von Greg Isenberg.
(3) 🗣 Alexa mit neuen KI-Funktionen und was das für’s Marketing bedeutet
Amazon hat seine KI-gestützte Alexa Plus vorgestellt, die smartere Antworten, Sprachbefehle für Einkäufe und sogar Live-Analysen von Finanzdaten & Sportergebnissen liefern soll. Der Haken? 19,99 $ im Monat – es sei denn, du bist Prime-Kunde - und wer ist das nicht? In den USA hat mehr als jeder zweite eine Prime-Mitgliedschaft.
Amazon hat mit Alexa+ nicht einfach nur ein KI-Upgrade für seinen Sprachassistenten veröffentlicht – es könnte der Gamechanger für Voice Commerce werden. Mit 600 Millionen kompatiblen Geräten und der tiefen Integration in Prime verwandelt sich Alexa+ in eine KI-gesteuerte Marketing- und Shopping- Maschine.
Warum das Marketing jetzt umdenken muss 🔊 Voice First: Wer sichtbar bleiben will, muss Inhalte für Sprachsuche optimieren – Keywords & SEO reichen nicht mehr. | Was bedeutet das konkret für Marken? 🚀 Prime-Integration: Alexa+ ist für über 200 Millionen Prime-User kostenlos – und damit sofort in Millionen Haushalten präsent. |
Fazit: Marketing muss JETZT reagieren
Nun heißt es also schnell sein und seine Produktstrategie schnellstmöglich anpassen. Wie das funktioniert? Zum Beispiel so:
Voice-optimierte Produktnamen entwickeln
Conversational Commerce in die Kataloge integrieren
Partnerschaften mit Amazon für bessere Platzierungen etablieren
Am spannendsten finde ich, dass wir schon seit Jahren darüber reden, wie wichtig sprach-optimiertes Marketing werden wird. Bisher gab es aber einfach keinen ordentlichen Use-Case, der Marketer wirklich zum Handeln gezwungen hat. Mit Alexa+ ändert sich das nun.
Ich denke, insbesondere alltägliche Konsumgüter müssen zunächst schnellstmöglich Wege finden, sich besser zu platzieren. Dabei wird es jedoch nicht bleiben. Auch Software-Tools und andere B2B-Industrien werden vermehrt über Sprachmodelle gesucht werden.
Somit wird KI also eine eigene Zielgruppe → Wie findet KI dein Produkt, statt wie finden die Konsumenten dein Produkt. Evtl. mache ich zu „KI als Zielgruppe“ in der nächsten Ausgabe mal eine tiefgehendere Analyse.
Das Voice-Commerce-Zeitalter beginnt also – und Amazon gibt den Takt vor. Die Frage ist nicht mehr, ob Voice wichtig wird, sondern wer am schnellsten reagiert.
👉 Mehr dazu auf LinkedIn & auf Techonomics von Jochen G. Fuchs.
🍿 KI-Snacks
Die kurzen KI-Snacks letzte Woche kamen gut an. Deswegen machen wir doch einfach mal weiter damit. Wie auch letzte Woche kommen jetzt die wichtigsten KI-News, kurz & knapp zusammengefasst. Go!
🎬 Sora bald in ChatGPT
OpenAI will seinen KI-Videogenerator Sora direkt in ChatGPT integrieren – allerdings mit weniger Bearbeitungsfunktionen als die Web-Version. Eine eigene Sora-Mobile-App ist ebenfalls in Planung. Mehr hier.
🧠 GPT-4.5: Viel Hype, wenig Fortschritt?
Das neue GPT-4.5 ist OpenAIs bisher größtes Modell, liefert aber keine bahnbrechenden Verbesserungen. Während es menschlicher denn je wirkt, bleibt es in Reasoning-Tasks hinter Konkurrenten wie Claude 3.7 Sonnet und DeepSeek R1 zurück. Mehr hier.
🍏 Siri-Upgrade? Verzögert sich weiter.
Apples großes Siri-Update für iOS 19 kommt später als geplant – und könnte sogar erst mit iOS 20 vollständig ausgerollt werden. Grund: Die neue KI-Architektur steckt wohl noch in der Entwicklung fest. Mehr hier.
📰 KI ist nun auch im Journalismus angekommen
Die NY Times führt nun KI-Tools für ihre Redaktion ein – zur Textbearbeitung, Zusammenfassung und SEO-Optimierung. Mit dem internen KI-Tool Echo können Artikel zusammengefasst oder Interviewfragen vorgeschlagen werden, aber KI-generierte Inhalte bleiben tabu. Mehr hier.
🎙️ Sesame: Der neue „menschliche“ KI-Voice-Chatbot
Ein neuer Voice-Chatbot namens Sesame sorgt für Aufsehen, weil er menschliche Sprachmuster wie Betonung, Pausen und Tonalität verblüffend echt nachahmt. Das Ziel? Gespräche, die sich echter anfühlen als mit echten Menschen. Selbst ausprobieren könnt ihr Sesame hier. Ansonsten hier ein Beispiel:
The best AI voice apps I've seen (ex. @sesame 👇) embody the idea that AI can be "more human than humans"
Once you nail inflections, pauses, tonality, etc. it's striking to have a conversational partner who is 100% engaged
..and yet, says things that are truly surprising!
— Olivia Moore (@omooretweets)
1:25 AM • Mar 3, 2025
Was sonst noch abging
🗂 LinkedIn testet neuen “My-Network”-Tab - Schluss mit Content-Chaos
LinkedIn will es seinen Nutzenden leichter machen, sich auf den wirklich relevanten Content zu konzentrieren. Mit dem neuen „My Network“-Tab, den einige Nutzer aktuell im Test sehen können, zeigt LinkedIn nur noch Beiträge von den Accounts, denen man folgt. Schluss mit den ganzen Vorschlägen von fremden Leuten und Accounts, die man nicht kennt. Wer weiterhin alles sehen will, kann den Standard-Tab „All“ nutzen. Der „My Network“-Tab sorgt für mehr Fokus auf das eigene Netzwerk.
Während der Testphase, die etwa fünf Wochen dauert, wird LinkedIn das Nutzerfeedback sammeln. Doch nicht alle Nutzer werden von der Änderung betroffen sein: In der EU bleibt der bisherige „Most Recent“ & „Most Relevant“-Filter weiterhin bestehen.
„Members in the UK, the European Economic Area (EEA), and the European Union (EU) will still have access to the sort filter and can organize their feed based on the most recent posts. This change affects members outside of these regions who will no longer see the sort filter on their desktop feeds.“
Langfristig könnte dieser Schritt zu mehr Engagement führen – allerdings dürften vor allem Accounts mit vielen Verbindungen profitieren. Neue Nutzer oder Accounts mit kleinerem Publikum könnten Schwierigkeiten haben, ihre Reichweite zu steigern. Schauen wir mal was wird! (was wird).
👉 Mehr dazu auf SocialMediaToday oder t3n
📱 Reels könnten zu eigener App werden
Instagram überlegt offenbar, die Reels-Funktion in eine eigenständige App auszulagern, um TikTok noch stärker Konkurrenz zu machen. Laut einem Bericht von The Information hat Instagram-Chef Adam Mosseri die Idee kürzlich intern angesprochen. Die Reels-App könnte dann ein vollwertiger TikTok-Klon werden, mit einer Vollbildansicht für Kurzvideos und einer stärkeren Ausrichtung auf längere 3-Minuten-Videos.
Reels sind mittlerweile das am schnellsten wachsende Format bei Meta und erzielen über 200 Milliarden Aufrufe täglich. Meta setzt stark auf KI-gesteuerte Empfehlungen, die Reels noch populärer machen. Eine eigene Reels-App könnte die Nutzenden noch mehr fesseln – allerdings stellt sich die Frage, ob Meta Instagram damit nicht gefährden würde, da ihr Wachstumstreiber aus der Main-App so rausfliegen würde.
👉️ Mehr dazu erfahrt ihr auf ZDNET
💸 Elon Musk's DOGE löscht erneut Milliarden “Einsparungen”
Hier Milliarden-Einsparungen, da weitere Milliarden-Einsparungen … Für ganz so voll sollten wir die Zahlen von Elon Musk wohl nicht nehmen. Letzte Woche hatten wir ja bereits über die Entlassungswellen in den US-Behörden gesprochen. Im Gegensatz zu einigen Einsparungen sind diese allerdings real.
💡 Zur Erinnerung: Hier findet ihr den Layoff Tracker für Angestellte aus dem Tech- und Government-Sektor.
Das Department of Government Efficiency (DOGE), unter Elon Musks Leitung, hat nun kürzlich 4 Milliarden Dollar an angeblichen Einsparungen von seiner Webseite entfernt – bereits die zweite große Korrektur in einer Woche. DOGE hatte fälschlicherweise über 1.000 Verträge als storniert aufgelistet, was zu massiven Rücknahmen der ursprünglich gezeigten Einsparungen führte.
Experten werfen DOGE vor, Zahlen mehrfach zu zählen und Einsparungen anzuführen, die bereits Jahre zuvor erzielt wurden. Trotz der Korrekturen bleibt die Glaubwürdigkeit doch seeeehr fragwürdig.
👉️ Mehr dazu bei The New York Times
💦 TikTok Algorithmus-Leak?
TikTok hat angeblich sein geheimes Punktesystem für den Algorithmus ausgeplaudert – und das geht gerade viral. Demnach gibt’s:
1⃣️ 1 Punkt für Likes
2⃣️ 2 Punkte für Kommentare
3⃣️ 3 Punkte für Reposts
5⃣️ 5 Punkte für einen Rewatch
ABER (und das ist ein großes Aber): Der Text des viral gegangenen Screenshots sieht aus, als hätte ihn eine KI zusammengebastelt, und die ganzen Fakten sind nicht wirklich von TikTok bestätigt. Es gibt keinen offiziellen Quellennachweis, und die AI-Checker schlagen Alarm.
Trotzdem gingen der Screenshot und mehrere TikToks dazu viral. Den Screenshot findet ihr hier.
👋 That’s a wrap! 👋
Und damit sind wir wieder durch! Ich würde mich mega freuen, wenn ihr mir Feedback zukommen lasst und welche Themen euch besonders interessieren. Schreibt mir dafür einfach auf LinkedIn, hinterlasst hier ein Kommentar (im web) oder antwortet direkt auf diese E-Mail.
Bis dahin, GaLiGrü und bis nächsten Woche! 😇
PS: Ihr wisst es. Der Anfang als kleiner Creator ist nicht immer leicht. Ihr würdet mich mega unterstützen wenn ihr den Newsletter auf LinkedIn teilt oder einfach auf meinen Freitags-Post reagiert, kommentiert oder ihn teilt. DANKE! 🫰
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